Vom Wochen Markt zum Fotomodel.
Wie jeden Mittwoch und Samstag verbrachte ich meine Zeit auf einem der vielen Märkte in unserer Umgebung und half meiner Mutter mit ihrem Wollstand.
Vor Jahren hatten wir von meinem Grossvater einen alte Wollfabrikation geerbt und meine Mutter fand Gefallen daran bunte Wollsorten aus verschiedenen Garen nachhaltig herzustellen. Unser kleiner Wollstand war mittlerweile recht bekannt und erfreute sich einer grosser Beliebtheit sogar über unsere Gemeinde hinaus.
Natürlich freute ich mich für meine Mutter, dass sie mit ihrer selbstgemachten Wolle soviel Erfolg hatte und half ihr auch gerne an den zwei Tagen in der Woche, neben meinem Studium Aber natürlich war das nicht meine Idealvorstellung eines Studentenjobs. Vielmehr wollte ich etwas Aufregenderes machen wie Komparse beim Film oder aber was ich mir ganz insgeheim und sehnlichst wünschte, Model zu werden.
Mit 178 cm war ich recht gross aber leider eher schlaksig als schlank, mein Gesicht und meine langen Haare empfand ich dabei als grosse Pluspunkte an mir. Ehrlich gesagt hatte ich zwar die Vorstellung mich mal bei einer Agentur zu bewerben aber bis zu diesem Tag auf dem Wochenmarkt nicht wirklich den Mut dazu aufgebracht.
Dieser Mittwoch war so wie immer, meine Mutter und ich bauten in aller Herrgotts Frühe, um sieben Uhr morgens unseren Stand auf als ich eine ausserordentlich hübsches Mädchen, ungefähr in meinem Alter wahrnahm die sich interessiert unsere Auslagen betrachtete und dann auch mich. Sie fragte meine Mutter nach verschiedenen Garnen und ob diese vorrätig seien. Ich war so fasziniert von dem selbstbewussten Auftreten dieses Mädchens, dass ich gar nicht merke wie ich sie anstarrte. Jedoch meine Mutter, die mich gleich zurechtwies, ich solle doch die junge Dame nicht so anstarren. Ich wurde rot, wie peinlich.
Das Mädchen musste lachen und sagte « Ach halb so wild, ich bin das ja ein bisschen gewohnt, denn ich arbeite gelegentlich als Model, übrigens mein Name ist Vanessa.»
Vanessa und ich kamen schnell ins Gespräch und ich erzählte ihr das Modeln auch zu meinen Traumjobs gehören würde, ich mich bis dato nur nicht getraut hätte mich irgendwo vorzustellen.
« Na das müssen wir aber dann schnell ändern, ermutigte sie mich. Komm doch einfach mal am Wochenende zu einem dieser Casting, zufälligerweise sind die Samstag hier in der Stadt, bei dem ich auch entdeckt wurde. Ich kann mir vorstellen, dass Du da gute Chancen hast. «
Oh mein Gott, was für eine Chance, ich konnte den Samstag kaum abwarten. Als der Tag dann endlich kam, war ich wahnsinnig aufgeregt. Ich hatte sowas vorher noch nie gemacht. Das Casting fand in einem der grössten und schönsten Hotels der Stadt statt und es waren eine Menge attraktiver Leute da, die offenbar dasselbe vorhatten, wie ich nämlich Model zu werden. Tatsächlich kam ich auch nach einer Stunde direkt an die Reihe und wow ja ich wurde in eine Model Kartei aufgenommen und es wurden auch gleich tolle Fotos für meine Sed Karte angefertigt.
Es hat kaum vier Wochen gedauert als ich tatsächlich meine erste Fotoanfrage bekam für einen bekannten Brillen Hersteller, prompt eine Woche später hatte ich schon den zweiten Job als Katalog Model. Seitdem kommen ganz regelmässig tolle Modeljobs für mich rein.
Mit Vanessa habe ich auch schon mehrfach zusammenarbeiten können. Auch wenn meine Mutter jetzt mit einer Freundin den Wollstand macht und mich ein bisschen vermisst freut sie sich aber unbändig für mich und dass mein Traum vom Modeln wahr wurde.
Ich trage ihr zu Ehre und als Glücksbringer auch immer die hübsche Strickjacke, die sie mir gestrickt hat, wenn ich für meine Arbeit als Model irgendwo hinreisen muss.