Schönheits-OPs

 

Im Leben eines angehenden Models stellt sich immer wieder die Frage, ob die eine oder andere Schönheitsoperation helfen könnte, die Chancen auf ein Booking zu erhöhen. Doch bevor man sich spontan unter das Messer legt, sollte man zunächst einmal ganz genau darüber nachdenken, in welchen Bereichen der Branche man tatsächlich arbeiten möchte und ob der gewünschte Traum auch realistisch, erfüllbar sein kann.

 

Es macht keinen Sinn, wenn ein Mädchen mit einer Körpergröße von 1,60 m sich große Hoffnungen macht, eines Tages über den Laufsteg zu schweben. Oder auch wenn die Größe stimmt, aber die junge Frau Größe 40 trägt, wird sie (zumindest so) wohl kaum ein Victoria-Secret-Engel werden.

 

Im Fall der Größe kann man da leider gar nichts machen, da hilft dann wirklich nur, dass man sich eine andere Sparte sucht, wo es nicht unbedingt auf dieses Maß ankommt. Im Gegensatz dazu kann die Frau mit der Konfektionsgröße 40 mit viel Disziplin abnehmen oder sich dem Chirurgen ihres Vertrauens unter das Messer legen und entweder den Magen verkleinern oder Fett absaugen lassen, mit anschließender Hautstraffung und weiterführender Diät. Wie viel es im Endeffekt dann aber tatsächlich die Karriere als Dessousmodel fördert, hängt dann natürlich wieder von ganz anderen Faktoren ab. Bekommt man dann aber die Dehnungsstreifen und die Cellulite nicht in den Griff, dann war’s das auch.

 

Spielt man mit dem Gedanken, sich operieren zu lassen, sollte man auch immer im Auge behalten: für welche Auftraggeber möchte man arbeiten? Jeder Booker, Designer und Fotograf (bzw. dessen Auftraggeber) hat seinen eigenen Geschmack, was den Look der Models betrifft – der eine mag es lieber natürlich, der andere bevorzugt die künstlich unterstützte Schönheit.

 

Daher sollte man sich mal ganz genau ansehen, welche Art von Models für dieses Label arbeitet und sich daran orientieren: sieht man dort fast ausschließlich Silikonbusen und Schlauchboot-Lippen, sollte man sich schon darüber im Klaren sein, dass man ohne Schlauchboot-Lippen und Silikonbusen kaum eine Chance haben wird, von dort Aufträge zu bekommen.

 

Oder anders ausgedrückt: würde man gerne für ein Label arbeiten, bei dem alles so natürlich wie möglich sein soll, hat man kaum eine Chance, wenn man sich dort bewirbt, wenn auf den ersten Blick die Schlauchboot-Lippen und die Silikonbrust ins Auge fällt.

 

Weitere beliebte Operation sind Nase und Ohren. Ist die Nase zu breit, zu lang, schief oder hat sie einen unschönen Höcker, kann einem da ein erfahrener Chirurg ebenso weiter helfen, wie bei abstehenden oder zu großen Ohren, auch wenn man Jugendsünden wie Tunnel rückgängig machen will, wird einem da meist gut geholfen. Allerdings sollte man auch hier immer bedenken, dass man eventuell ein wesentliches Charakteristikum seines Erscheinungsbildes dauerhaft verändert, das im Zweifel den Reiz an der eigenen Erscheinung erst ausmacht. Auch hier sollte man besser erst einmal nachforschen, welche Designer und Agenturen eher markante und welche vermehrt gleichförmige Gesichter bevorzugen.

 

Aber neben der Frage, inwieweit man seine optische Persönlichkeit verändern will, ist es äußerst wichtig, sich im Vorfeld einer solchen Operation ganz genau über die infrage kommenden Ärzte ausführlich zu informieren und sich nach Möglichkeit mit ehemaligen Klienten und Stammkunden in Verbindung zu setzen und sie nach ihren Erfahrungen zu fragen.

 

Wenn man sich schon aus einem Grund unter das Messer legt, dem keinerlei medizinische Notwendigkeit zugrunde liegt, dann sollte man nicht nach dem billigsten Angebot Ausschau halten, sondern ganz penibel auswählen, wem man sein Äußeres anvertraut, denn schließlich ist das Aussehen das Kapital eines Models – und welcher Unternehmer würde schon sein Geschäft jemandem anvertrauen, der es womöglich ruinieren würde?

 

Achtung! Ein Chirurg, der auf einem Fachgebiet einen hervorragenden Ruf hat (z.B. weil er jede Nase so operiert, dass medizinisch wie ästhetisch das optimale Ergebnis erzielt wird) muss nicht zwangsläufig auch auf anderen Gebieten gut sein (vielleicht schafft er es nie, das Silikonkissen auch wirklich an die richtige Stelle zu bekommen und dadurch sitzen alle von ihm operierten Brüste ein klein wenig schief). Daher sollte man darauf achte, wenn man nach einem geeigneten Arzt sucht, dass die begeisterten Klienten/innen auch eine gleichartige Operation haben durchführen lassen, wie man sie selbst vorhat.

 

Hat sich jemand von euch schon unter das Messer eines Schönheitschirurgen gelegt? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Hat es euch in der Branche weitergeholfen? Was haltet ihr davon?

Teilt es uns mit, lasst andere an euren Erfahrungen und Meinungen teilhaben!

 

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